Gemeinsam unterwegs in ländlichen Räumen

In dem kurzen Video beantwortet Dr. Eva-Maria Gummelt diese Fragen: Worum geht es in Deinem Themenbereich? Was hat Dich geprägt? Wie setzt Du die verschiedenen Themen um? Was gibt es noch zu sagen?

 

 


„Nichts bleibt, wie es war!“ Diese Erfahrung machen viele Menschen, die in Dörfern oder Kleinstädten leben – immerhin ungefähr die Hälfe aller Deutschen. Der gesellschaftliche Wandel erfasst uns alle und macht auch vor den ländlichen Räumen nicht Halt. Die Landwirtschaft verliert an Bedeutung, Dorfkerne leeren sich, die Großstadt lockt junge Menschen und Kirchengemeinden klagen über weiter sinkende Zahlen bei den jährlichen Taufen. Kämpft man da schon auf verlorenen Posten? Mitnichten! Zu Optimismus ist geraten. Viele Dörfer und Kleinstädte starten Initiativen zu Dorfläden oder Bürgerbussen, holen Großstädter zum Leben auf Probe zu sich und sind stolz auf regionale Produkte. Kirchengemeinden denken um und probieren Neues aus. Und mit Corona kommen auch einige Städter wieder zurück aufs Land. „Nichts bleibt, wie es war!“ Das stimmt und muss nicht immer negativ gemeint sein.

Leben und Arbeiten im ländlichen Raum
Im Themenbereich „Ländliche Räume“ an der Evangelischen Akademie im Rheinland soll es um die gerade angedeuteten Fragen und Herausforderungen gehen. Dabei sind zunächst der ländliche Raum und das dortige das Leben und Arbeiten im Blick:

Welche Herausforderungen und Chancen bietet die zunehmende Digitalisierung für den ländlichen Raum? Wie verändern sich dadurch Arbeits- und Familienstrukturen? Welche Rolle spielt der ländliche Raum bei der Klimakrise und wie kann nachhaltiges Handeln in Wirtschaft, Politik und im persönlichen Alltag umgesetzt werden? Welche Faktoren sind z.B. bei der Landwirtschaft, der Bebauung und auch der Struktur des öffentlichen Personennahverkehrs zu bedenken? Welche Veränderungen und Chancen sind mit der neuen, durch die Pandemie bedingten „Stadtflucht“ für den ländlichen Raum verbunden?

Herausforderungen für Kirchen und Kirchengemeinden
Aber auch die Kirche selbst und Kirchengemeinden vor Ort sind gefragt, da Kirche und Theologie ihre ganz eigenen Impulse, z.B. auch aus biblischer Perspektive, zu den Veränderungsprozessen leisten kann. Damit ist aber auch die Suche nach einem eigenen Profil angesprochen. Welche unverzichtbaren Beiträge leisten Kirchengemeinden in ländlichen Regionen? Inwieweit ist evangelische Kirche an den Entwicklungen im ländlichen Raum beteiligt? Wie wird Kirche vor Ort als „Teamplayerin“ aktiv? Welche ökumenische Zusammenarbeit gibt es und wo kann diese ausgebaut werden? Wo sind kirchliche Strukturen Veränderungen unterworfen oder erproben neue, innovative Konzepte?

Gemeinsam unterwegs
Viele Menschen in ländlichen Regionen haben den Eindruck, dass Entscheidungen von anderen gefällt und Veränderungsprozesse von außen angestoßen werden. Im Themenbereich „Ländliche Räume“ an der Evangelischen Akademie im Rheinland soll deswegen auch Raum sein, miteinander ins Gespräch zu kommen und sich auszutauschen; gemeinsam zu überlegen, wie Gelingendes nachhaltig bewahrt werden kann, und neue Ideen zu entwickeln. Denn: „Nichts bleibt, wie es war!“

Informationen über Dr. Eva-Maria Gummelt gibt es hier .